Schwarze Komödie, heißt es in der Ankündigung des Dreipersonenstücks. Auf einer Bank am Hudson River treffen der Schriftsteller Jim Swain und Fred, ein – na was? – vielleicht Psychopath, vielleicht Neurotiker, vielleicht nur Zeitgenosse mit einer blühenden Phantasie, zusammen. Es entspinnt sich ein Dialog, so temporeich, dass man manchmal kaum mitkommt, geschweige denn zum Nachdenken. Alles in einem einzigen Akt. Unterhaltsam, aber alles andere als leichte Kost.
Nachdem der Vorhang gefallen ist, bleiben die Zuschauer fast sämtlich noch sitzen – benommen, erschlagen von Freds eineinhalbstündigem verbalem Sperrfeuer. War das jetzt Nonsens, Tiefsinn oder einfach Woody Allen? Wenn es eine Botschaft gibt, dann die, wie es jemandem gelingt, durch bloße verbale Suggestion einer Geschichte eine Wendung zu geben, so dass diese sich zm Kriminalstück mausert. Alles was Fred sagt und wodurch er die Handlung bestimmt, findet nur in seinem Kopf statt, nichts davon ist Realität.
So haben wir hinterher darüber geredet: Es gehört Mut dazu, so ein Stück auf die Bühne zu bringen. Die Rolle des Fred – souverän umgestzt von Lukas Zimon. Ihn hätten wir, ebenso wie Johannes Rost als Jim, gerne gefragt, wie man so eine Rolle lernt, die über eineinhalb Stunden weg vollste pausenlose Präsenz des Schauspielers erfordert. Eine tolle Leistung. Ein spannendes Projekt, das weit über die Aufführung hinaus nachwirkt und zum Diskutieren anregt. Chapeau, Helen Pavel, und Dank für die Inszenierung!