Es war die Uraufführung nach dem gleichnamigen Roman von Bodo Kirchhoff unter der Regie von Christof Küster am 01.11.2019
Worum es geht: Die Protagonisten Julius Reither und Leonie Palm unternehmen eine Fahrt ins Blaue mit ungeahnten Folgen. Eigentlich wollte man nur zum Achensee, doch dann führt der Weg wie von allein immer weiter nach Süden. Nach drei Tagen erreicht man Sizilien. Hier verwebt sich die Beziehungskiste von Julius und Leonie mit der Flüchtlingsproblematik in Gestalt eines Mädchens, das erst vor der Unterkunft, dann am Restaurant steht. Leonie und Julius sehen in der Anwesenheit des Mädchens eine stumme Aufforderung, sich um es zu kümmern und mitzunehmen. Doch der Versuch zu helfen misslingt und endet im Fiasko, ebenso wie die beginnende Liebesgeschichte von Leonie und Julius.
Unbedingt ansehen! Ein echt starkes Stück! Die grandiose Sprache ein Genuss! Wie stets bei der Inszenierung von Literatur auf der Bühne führte die Notwenigkeit der Komprimierung des Stoffs zu dessen Verdichtung. Man lauschte atemlos, es war kein Wort zu viel – und keines zu wenig. Die Schauspieler*innen Ursula Berlinghof, Miriam Jincharadze und Dietmar Kwoka setzten die Handlung eindrucksvoll um und zogen das Publikum im ausverkauften Haus von Anfang bis Schluss in ihren Bann!
Welche Überraschung am Schluss, als der Autor Bodo Kirchhoff auf die Bühne gebeten wurde – der Meister war nicht nur bei der Aufführung anwesend gewesen, sondern ich hatte doch tatsächlich, ohne es zu wissen, neben ihm gesessen, nur durch den schmalen Gang getrennt!